Erinnern ist Widerstand

Zum rechten und rassistischen Anschlag beim Olympia-Einkaufszentrum vom 22.7.2016

Vor neun Jahren wurden aus rassistischen und extrem rechten Motiven neun junge Menschen aus dem Leben gerissen. @muenchen.oez.erinnern ruft am Jahrestag der Tat zum Gedenken auf: 22.7.2025 um 17:30 Uhr am OEZ, Ankommen ab 17 Uhr am Olympia-Einkaufszentrum, Hanauer Straße 68 in München. Hintergründe und Einordnung zum Anschlag sind im Post zusammengetragen.

Ablauf:
Der spätere Täter postete auf Facebook einen Aufruf zu einem angeblichen Treffen im McDonalds gegenüber des OEZ. Nach dem diesem öffentlichen Aufruf niemand gefolgt war, betrat der Täter alleine die Filiale und erschoss fünf Menschen. Vier weitere Menschen fielen ihm vor dem McDonalds und im Einkaufszentrum zum Opfer.
Mehrere Stunden wurden die Angehörigen der Opfer im Unklaren darüber gelassen, was mit ihren Liebsten passiert ist.

Hintergrund:
Das Olympia-Einkaufszentrum war und ist ein Treffpunkt für junge Menschen, oft mit migrantischem Hintergrund. Dieser Ort wurde vom Täter bewusst gewählt, denn seine Tat war rassistisch und antiziganistisch. Die migrantische Community war sich von Anfang an sicher, dass sich dieser Anschlag sehr bewusst gegen sie richtete. Auch das vom Täter gewählte Datum – auf den Tag genau fünf Jahre nach der Tat in Oslo und Utøya.

Die Rolle der Polizei:
„Die Polizei taugt nix“, wird die Oma eines der jugendlichen Opfer zitiert.
Der Umgang der Polizist*innen mit den Hinterbliebenen war rücksichtslos und uneinfühlsam. So ließ die Polizei Angehörige der Opfer teils die ganze Nacht auf Nachrichten warten.
Vorschnell stufte die Polizei diesen akt rechten Terrors zudem als einen Amoklauf ein, der angeblich keinen politischen oder rassistischen Hintergrund hätte. Das sorgte dafür, dass die Aufarbeitung des Falles und der Motive sowie Vernetzungen des Täters stark in den Hintergrund rückte.

Einordnung:
Rechter und rassistischer Terror fand und findet in Deutschland immer wieder statt. Immer wieder ist aber auch klar, dass die Polizei versagt oder bewusst ihre Aufgaben nicht erfüllt. Beim Anschlag vom Olympia-Einkaufszentrum ist es nicht anders als bei vielen anderen rassistischen Morden der letzten Jahre. Die Aufarbeitung sowohl auf juristischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene kam kommt zu kurz. In diesem Fall ist es noch gravierender, vor allem, weil Polizei und Justiz zu lange ignorierten, was der eigentliche Hintergrund der Tat war: kein Amoklauf, sondern eine extrem rechte und rassistische Tat.

Quelle für Zitate und Bilder: https://muenchen-erinnern.de/